Die Zinsen sinken, die Inflation bleibt Was sollten Pensionssparer in Zeiten sinkender Zinsen und hoher Inflation beachten?
Für dieses und kommendes Jahr prognostiziert das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) weiterhin höhere Verbraucherpreise. Zudem wird künftig mit Zinssenkungen gerechnet. Somit fällt es zunehmend schwerer mit herkömmlichen Geldanlagen reale Renditen zu erwirtschaften. Die individuelle Pensionsvorsorge muss also mehr leisten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Pensionsvorsorge in Zeiten sinkender Zinsen: Die Zinsen sinken, die Zeit der Lockangebote der Banken ist vorbei
Europaweit und damit auch in Österreich wurde mit sinkenden Zinsen gerechnet. Die Bank Austria ging in ihrer Konjunkturprognose vom April 2024 davon aus, dass der Start des Zinssenkungszyklus der Europäischen Zentralbank (EZB) unmittelbar bevorsteht. Anfang Juni 2024 senkte die EZB den Leitzins dann um 0,25 Prozentpunkte von 4,5 auf 4,25 Prozent. Die Senkung fiel damit etwas geringer aus als erwartet. Finanzexperten der Bank Austria erwarteten in ihrer Konjunkturprognose vom April eine Reduktion des Einlagensatzes um insgesamt 175 Basispunkte bis Ende 2025. Doch während die Zinsen sinken, bleibt die Inflation vergleichsweise hoch. Dazu kommt, dass auch die Zeit diverser Zinslockangebote von Banken vorbei zu sein scheint. Dies wiederum bedeutet, dass Girokonten und Festgelder zukünftig eher nur noch marginale Zinsen bieten. Mit herkömmlichen Geldanlagen dürfte es also immer schwerer fallen, den durch die Inflation drohenden Wertverlust zu kompensieren.
Inflationsprognosen gehören zur Pensionsplanung
All diese Szenarien gilt es bei der Pensionsplanung im Blick zu behalten. Das heißt, mit der Inflation muss immer gerechnet werden. Selbst wenn 3,8 Prozent Inflationsrate für 2024 beziehungsweise 2,8 Prozent für 2025 auf den ersten Blick moderat erscheinen, bleibt die Berücksichtigung von Inflationszahlen ein unverzichtbarer Faktor in jeder Finanz- und Pensionsplanung. Langfristig gilt es also Strategien für den Vermögensaufbau und die Pensionsplanung zu finden, die derartige Inflationsraten übertreffen können. Das funktioniert beispielsweise mit Fondspolizzen. Diese zeitgemäßen Lösungen für die Pensionsplanung werden immer wichtiger und verknüpfen Renditechancen mit zusätzlichen Vorteilen, wie dieser Beitrag zeigt.
Höhere Lebenshaltungskosten, niedrige Vorsorgemittel
Anhaltend hohe Lebenshaltungskosten belasten das aktuelle Budget der Verbraucher und Sparer. Das bedeutet, sie stellen auch eine Herausforderung für die langfristige Pensionsvorsorge dar. Denn jede notwendige Ausgabe im Alltag reduziert letztlich das verfügbare Budget für die Pensionsvorsorge. Die beiden höchsten Posten im nationalen Warenkorb Österreichs, den die Statistiker für ihre Berechnungen heranziehen, sind Wohnen und Energie mit 19,2 Prozent sowie Mobilität mit 13,4 Prozent (Stand 2023). Daran lässt sich oft nur bedingt sparen, insbesondere wenn entsprechende Versorgungs- und Treibstoffpreise weiter steigen. Zumal, wenn Einkommen oder Pensionen da nicht mithalten können.
Der Standard: Milliarden Euro an Kaufkraft und Sparzinsen sind weg
Die finanziellen Verlust-Dimensionen hat „Der Standard“ im Februar 2024 beziffert. Diese Bilanz hinterlässt einen bitteren Beigeschmack für die meisten Österreicher. So haben laut einer Untersuchung des Momentum-Instituts unselbstständig Beschäftigte hierzulande seit 2022 Kaufkraftverluste in Höhe von 6,5 Milliarden Euro erlitten. Zusätzlich fehlen Pensionsbeziehenden 3,9 Milliarden Euro für ihren Erwerb von Waren und Dienstleistungen. Zusammen bedeutet dies, dass den Österreichern binnen zwei Jahren über zehn Milliarden Euro an Kaufkraft verloren gegangen sind. Laut einem Beispiel des unabhängigen Pensionsexperten Ronald Felsner kostete ein Audi A6 beispielsweise im Jahr 2007 circa 50.000 Euro. Im Jahr 2022 lag der Kaufpreis bei 70.792 Euro. Während die Inflationsrate 2007 gerade mal bei 3,23 Prozent lag, stieg sie Ende 2022 auf 8,6 Prozent an. Das bedeutet einen enormen Kaufkraftverlust.
In der Pensionsplanung sollte die Inflation also immer mit einkalkuliert werden. Welche Anlagestrategien bei hoher Inflation Sinn machen, erfahren Sie in unserem nächsten Artikel
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