Typische Irrtümer und Kostenrisiken im Ruhestand Warum Ausgaben in der Pension oft steigen und wie Ihre Beratung darauf eingehen kann

Ruhestandsplanung
Viele Pensionierte erleben steigende Ausgaben, obwohl sie eher weniger damit gerechnet haben. Unsere Zahlen für Österreich zeigen die größten Kostentreiber. Zugleich bieten wir Ihnen gute Ansatzpunkte für eine holistische professionelle Ruhestandsplanung. Die Erwartungen vieler Menschen an ihre Pension sind meist klar definiert: mehr Zeit und weniger finanzielle Last. Die Realität sieht allerdings oft anders aus. Bestimmte Kosten verschieben sich … und vor allem: Sie steigen. Gesundheit, Pflege, Wohnen und Mobilität prägen das Budget im Alter immer öfter stärker als gedacht. Aktuelle Daten für die Jahre 2024/2025 zeigen, wo hierzulande die größten Treiber liegen. Für eine professionelle Ruhestandsplanung auf fondsgebundener Basis und mit klaren Entnahmestrategien kann dieses Wissen entscheidend sein.
Die gute Nachricht: Die Teuerung hat sich 2024 deutlich beruhigt. Allerdings gilt, dass das Preisniveau weiterhin erhöht bleibt. Kurzzeitige Inflationssteigerungen sind gerade angesichts der geopolitischen sowie der versorgungstechnischen Lage immer möglich. Das wirkt sich auf viele Fixkosten aus. Bei Neuverträgen, Instandhaltungen oder Dienstleistungen fällt das besonders auf. Für die Ruhestandsplanung beziehungsweise individuelle Entnahmepläne heißt das: genügend Puffer einrechnen und den finanziellen Status quo möglichst jährlich überprüfen.
Ein großer Posten bei den Ausgaben bleibt das Wohnen, vor allem, wenn kein Wohneigentum vorhanden ist. Doch derlei Indexierungen und Betriebskosten verteuern den Alltag. Für Bestände gelten 2025 zwar teils Bremsen, ab 2026 sind jedoch wieder Mieterhöhungen möglich, wenngleich diese geringer ausfallen dürften. Auch bei Eigentum steigen Rücklagen und Sanierungskosten weiter. Daher lautet die Empfehlung für die Ruhestandsplanung Ihrer Kundinnen und Kunden, die essentielle Budgetposition „Wohnen“ nicht zu knapp zu kalkulieren.
Die gesamten Gesundheitsausgaben in Österreich kletterten landesweit im Jahr 2024 auf rund 57 Mrd. Euro. Der Anteil am hiesigen BIP steigt also weiter. Somit kann das Geld für andere soziale Leistungen und Angebote knapper werden. Oder anders gesagt: Der Eigenanteil kann auch für Ihre Kundinnen und Kunden größer werden. Ein Teil derartiger Kosten trifft Haushalte dann direkt: Zuzahlungen, Medikamente, Zahnbehandlungen und Wahlärztinnen/Wahlärzte. Für die persönliche Planungssicherheit in Sachen Gesundheit sind also liquide Reserven und flexible Prämien- oder Entnahmemodelle wesentlich.
Wir werden alle älter. Das ist schön und bedeutet zugleich: Pflege im Alter ist und wird ein zentraler Unsicherheitsfaktor für die privaten Finanzen. Das Pflegegeld hilft zwar in den meisten Fällen, deckt die tatsächlichen Kosten aber nur teilweise. Bei einer Übersiedlung ins Heim werden Pension und Einkommen zur Kostendeckung herangezogen. Private Vorsorgelösungen und zweckgebundene Rücklagen reduzieren das Risiko einer Finanzierungslücke. Das gilt insbesondere, wenn es keine anderweitige familiäre Unterstützung gibt.
Mit zunehmendem Alter ändern sich auch die „Bauvorhaben”. Barrierefreiheit im Haus und mögliche Sanierungen – etwa im Bad – sind teuer. Für einen altersgerechten Umbau fallen schnell fünfstellige Beträge an. Förderungen mildern zwar die Last, können jedoch regional unterschiedlich hoch ausfallen. So bleiben meist höhere Restbeträge, die es privat auszugleichen gilt. Drei Punkte können Sie diesbezüglich an Ihre Kundinnen und Kunden weitergeben: den Umbau möglichst früh planen, verschiedene Angebote vergleichen und gesetzliche Förderfristen und -gelder nutzen.
Jedes Alter hält unterschiedliche finanzielle Szenarien bereit. So ist beispielsweise die Pensionszeit selten ein Sparmodus. Sie ist vielmehr eine Phase mit veränderten und teils steigenden Ausgaben – und zwar bis zum Lebensende. Ihre Beratung muss genau dies vermitteln. Denn wer Budgets realistisch plant, Reserven schafft und Investments breit streut, bleibt handlungsfähig. Für die Menschen in Österreich ist eine professionelle Ruhestandsplanung – mit Optionen zur Entnahme – die beste Antwort auf steigende Kosten oder Risiken. Damit auch Ihre Kundinnen und Kunden „ihr bestes Leben leben” können, empfehlen sich dabei in der Regel zwei Optionen:
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie Irrtümer oder Risiken in der Pensionsphase in Ihrer Beratung konkret ansprechen können? Fragen Sie uns an oder informieren Sie sich über weitere Details und Möglichkeiten.
Kennzahl | Wert/Stand |
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Durchschnittliche Inflation in 2024 | 2,9 % (Jahreswert) |
Gesundheitsausgaben in 2025 | 57 Milliarden Euro (11,8 des Bruttoinlandsprodukt) |
Selbstbeteiligung im Gesundheitssystem | Rund 16 % der Ausgaben |
Pensionsanpassung in 2025 | Bis 6.060 Euro (+ 4,9 %) |
Pflegegeld 3 in 2025 | 577 Euro pro Monat |
Förderung barrierefreier Umbau | 35 % der Kosten (maximal 4.200 Euro) |
Mietanpassungen | 2025: Mietpreisbremse/Teilaussetzung; 2026: maximal + 5 % pro Jahr |
Das Leben hat viel zu bieten. Damit sich alle Lebensträume erfüllen lassen, ist finanzielle Sicherheit wichtig. Egal, ob es um den Vermögensaufbau oder die finanzielle Planung der Pension geht.
Jetzt informierenQuellen:
• Statistik Austria (15.01.2025): Jahresdurchschnitt Inflation 2024 (CPI/HICP).
• Statistik Austria (07.01.2025): Schnellschätzung Inflation Dezember 2024.
• Statistik Austria (12.06.2025): Gesundheitsausgaben 2024 (57,0 Mrd. €, 11,8 % BIP).
• WHO/European Observatory (06.12.2024): Austria – Health system summary (OOP ~16 %).
• Pensionsversicherung (PV.at): Pensionsanpassung 2025 (ab 01.01.2025).
• Sozialministerium: Pflegegeld – Beträge 2025 (Stufen 1 bis 7).
• Transparenzportal.gv.at: Investitionszuschuss für altersgerechten Umbau (max. 4.200 €).
• Immowelt-Ratgeber (2025): Mietpreisbremse 2025/2026 – Überblick.